Hypnotherapie und Hypnose – Coaching
Hypnose ist eine wunderbare und sehr effektive Methode, die nicht nur zur tiefen Entspannung führt, sondern sie hilft auch gesundheitliche Probleme zu lindern oder gar zu beseitigen. Die Heilhypnose ist ein wissenschaftlich anerkanntes Verfahren, welches bereits 2006 vom Wissenschaftlichen Beirat der Psychotherapie nach §11 PsychThG anerkannt wurde.
Showhypnose
Viele Menschen sind der Hypnose gegenüber skeptisch eingestellt. Dies kommt oftmals durch die Medien. Im Fernsehen gibt es immer wieder Sendungen, wo Showhypnotiseure die verrücktesten Aktionen mit den Zuschauern anstellen. Was passiert bei diesen Shows? Die Hypnotiseure machen mit den Probanden Blitzhypnose, um die Teilnehmer in eine leichte Trance zu versetzen. Der Hypnotiseur nutzt diesen entspannten Zustand der Probanden und animiert sie zu bestimmten Aktivitäten. Damit die Shohypnose funktioniert, müssen die Teilnehmer mitspielen. Diese Art von Hypnose hat weder das Ziel der Entspannung und ist auch keine medizinische Heilhypnose. Bei der Showhypnose geht es in der Regel nur um Show und Spaß.
Medizinisch-klinische Heilhypnose
Die medizinisch-klinische Heilhypnose darf nur von Hypnotiseuren mit Heilerlaubnis – also Ärzten oder Heilpraktikern – ausgeübt werden. Damit ist gewährleistet, dass Hypnose ohne nachteilige Folgen und ausschließlich zur Linderung und Heilung der Beschwerden der Patienten ausgeführt wird.
Unterschieden wird in der Literatur vielmals zwischen Hypnosetherapie und Hypnotherapie. Die Vorgehensweise ist bei beiden Methoden gleich. Unterschiede finden sich bei den Suggestionen. Bei der Hypnosetherapie nutzt der Therapeut seine Macht und gibt entsprechende Suggestionen. Bei der Hypnotherapie stehen die individuellen Ressourcen des Klienten im Vordergrund, welche aktiviert und entwickelt werden sollen. Beide Wege können zum Ziel führen.
Hypnotherapie nach Milton Erickson
Der Begriff Hypnotherapie kommt aus dem Englischen und wurde von Milton Erickson geprägt. Erickson nannte seine Methode Hypnotherapy, weil Hypnosetherapy mit dem doppelten „se“ sehr schwierig auszusprechen war. Allerdings revolutionierte er diese Methode, indem er den Klienten mit seinen Ressourcen in den Mittelpunkt stellte. Die Idee dazu basiert auf seiner eigenen Lebensgeschichte. Mit 17 Jahren erkrankte er an Kinderlähmung. Gern ließ er sich tagsüber in einen Schaukelstuhl setzen. Eines Tages schloss er die Augen und stellte sich vor, dass der Stuhl von allein anfangen würde zu schaukeln. Nach einer Weile öffnete er die Augen und stellte mit Erstaunen fest, dass der Stuhl sich tatsächlich bewegte. So wurde ihm das erste Mal die Wirkung von Suggestionen bewusst.
Ein paar Jahre später wollte er, trotz seiner Lähmung, einen mehrtägigen Kanuausflug mit einem Freund unternehmen. Leider sagte dieser wenige Tage vor dem Start ab. Dennoch startete er die Unternehmung, wohl wissend, dass er allein weder in das Kanu noch aussteigen konnte. Obwohl er dadurch stets auf fremde Hilfe angewiesen war, konnte er die gesamte Tour wohlbehalten durchführen. Möglicherweise wurde ihm während dieses Erlebnisses die Bedeutung der Aktivierung der eigenen Ressourcen bewusst. Im Alter erkrankte er zusätzlich an einem Post-Poliosyndrom. Dadurch war es ihm möglich die Hypnotherapie zur Beseitigung und Linderung von Schmerzen an sich selbst auszuprobieren und die Methode weiter zu entwickeln. Beeindruckend an Milton Erickson war sein Humor, den er sich stets erhalten hat.
Wie funktioniert eine Hypnose?
Bei einer Hypnose wird man in eine hypnotische Trance versetzt. Das Ziel der Trance ist es, das Bewusstsein auszuschalten. Der menschliche Geist besteht zu 5% aus (Wach-) Bewusstsein, welches u.a. der Sitz der Willensstärke ist. Die anderen 95% machen das Unterbewusstsein aus und hier finden sich u.a. unsere typischen Verhaltensweisen und Denkmuster. Möchte jemand allein mit seinem Willen Aufhören zu Rauchen oder das Gewicht reduzieren, steht ihm normalerweise ausschließlich das Wachbewusstsein zur Unterstützung zur Verfügung. Sind jedoch im Unterbewusstsein dem bewussten Willen konträre Verhaltensmuster abgespeichert, wird es schwierig, diese durchzusetzen. Hier hilft uns die Hypnose, denn die Verankerung der neuen Ziele und Wünsche erfolgt direkt im Unterbewusstsein während der Trance.
Was ist eine hypnotische Trance?
Eine hypnotische Trance ist ein veränderter Bewusstseinszustand, der weder als schlafend noch als wach empfunden wird. Vergleichbar ist das Erleben, wenn man am Strand liegt und in der Sonne vor sich hin träumt. Man ist gleichsam wach und im Schlaf. Es gibt keinerlei Kontrollverlust und man kann sich selber jederzeit aus diesem Zustand heraus holen. In der hypnotischen Trance ist die Aufmerksamkeit nach innen gerichtet und man nimmt Bilder und Gefühle intensiver wahr. Der Hypnotherapeut nutzt diesen Zustand um hilfreiche Suggestionen in diesem Zustand zu verankern.
Wie fühlt sich Hypnose an?
Hypnose ist grundsätzlich erst einmal ein sehr tiefer Entspannungszustand. Für viele Menschen ist dies bereits ein erstrebenswertes Ziel. In der hypnotischen Trance führt der Therapeut den Klienten an dessen persönlichen Wohlfühlort. Diesen erfragt der Therapeut in einem Erstgespräch. Der Wohlfühlplatz kann ein tiefblauer See in den Bergen, eine Bank auf einer Frühlingswiese, aber auch ein besonderer Platz im Wald sein. Der Therapeut wird den Ort unter der hypnotischen Trance genau beschreiben. Wenn sich der Klient tief entspannt an seinem Lieblingsplatz wohl fühlt, wird der Therapeut die vorher besprochenen Suggestionen im Unterbewusstsein verankern. Anschließend holt der Therapeut den Klienten wieder zurück in das Hier und Jetzt.
Anwendungsgebiete der Hypnose und Hypnotherapie
Die Anwendungsgebiete der Hypnose und Hypnotherapie sind sehr breit gefächert.
Angefangen von dem Ziel des Stressabbaus und der Entspannung, kann Hypnose zur Verbesserung der Gedächtnisleistung und Konzentrationssteigerung eingesetzt werden. Hypnose ist weiterhin eine sehr effektive Methode, wenn es um das Lernen geht. Dabei kann das zu erlernende Wissen direkt im Unterbewusstsein abgespeichert, aber auch der das Lernen oft behindernde „innere Schweinehund vertrieben“ werden. Überdies wird die Hypnose gelegentlich zur Steigerung von Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein erfolgreich eingesetzt.
Auf jeden Fall hat Hypnotherapie die Aufgabe der Linderung und Heilung von Krankheiten. Beispielhaft seien die Reduktion und Ausschaltung von akuten und chronischen Schmerzen, Ängsten und Phobien, Depressionen, nichtorganische sexuelle Beschwerden und Schlafstörungen sowie das Thema Abhängigkeit und Sucht genannt. Zudem können Allergien, Arthritis, Asthma, Bluthochdruck, Hörsturz, Neurodermitis, Rheuma, Tinnitus und Zwänge therapiert werden.
Raucherentwöhnung und Gewichtsreduktion
Gern wird ein Hypnotiseur in Anspruch genommen, wenn es um die Themen Gewichtsreduktion und Raucherentwöhnung geht. Hier kann Hypnose sehr gut helfen, da sie unterstützend direkt aus dem Unterbewusstsein wirkt. Dort werden entsprechende Suggestionen verankert, welche im Alltag die eigene Willenskraft unterstützen.
Ist jeder Mensch hypnotisierbar?
Prinzipiell ist es in Deutschland verboten, einen Menschen gegen seinen Willen zu hypnotisieren.
80% aller Menschen gelten als durchschnittlich hypnotisierbar. Während 10% sehr leicht in die Trance zu versetzen sind, gelten die anderen 10% als schwer hypnotisierbar. Allerdings gibt es verschiedene Erkrankungen, bei denen dem Facharzt die Entscheidung für oder gegen eine Hypnose unterliegt.
Um zu gewährleisten, dass mit dem Klienten nichts gegen seinen Willen passiert, wird vielmals die Hypnosesitzung aufgezeichnet. Dadurch ist es möglich, sich im Nachhinein noch einmal alles bewusst anzuhören.
Zusammenfassung
Hypnose ist eine wissenschaftlich fundierte Methode, welche sowohl auf dem medizinischen als auch auf dem nicht- medizinischen Gebiet ein breites Anwendungsfeld besitzt. Voraussetzung ist der Besuch eines umfassend ausgebildeten Hypnotherapeuten. Unter der entspannenden Wirkung der hypnotischen Trance werden hilfreiche Suggestionen verankert. Ziel der Hypnotherapie ist die Ressourcenmobilisierung, d.h. die Entwicklung der eigenen Fähigkeiten und Stärken sowie die Linderung und Heilung von Krankheiten.
Veröffentlicht: 1.10.2016
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